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Bericht aus der Sicht der Weidener vom legendären Playoffspiel zwischen den Blue Devils Weiden und den Memminger Wölfen
4 : 3 n.V.
Ausgleich 41 Sekunden vor Schluß durch unseren "Retter" Alex Herbst und die Entscheidung in der Verlängerung in einem von Nervosität geprägten Spiel vor 2000 Zuschauern durch Milan Blaha.
Was die Blue Devils heute abend im proppenvollen Weidener Eisstadion ihren Fans an Nervenskraft zugemutet haben, das geht nicht auf die berühmte Kuhhaut. Dies war definitiv das dramatischte Spiel der gesamten Vereinsgeschichte.
Der EHC Memmingen, der den Blue Devils in den Playoffs alles und wirklich alles abverlangte, schlug sich eigentlich in den letzten Sekunden selbst und scheiterte am enthusiastisch mitgehenden Publikum und an den eigenen Nerven. Weiden hingegen hat es geschafft einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Wochenende in einen 3:2-Playoffsieg umzuwandeln und die 2000 Zuschauer im Weidener Eisstadion machten nach dem Golden Goal von Milan Blaha die Nacht zum Tag und veranstalteten nach dem Spektakel im Stadion noch ein "italienmäßiges" Hupkonzert vor dem Weidener Eisstadion. Es war der absolute Wahnsinn.
Den Spielern kann man nur gratulieren und wirklich höchsten Respekt zollen vor dieser Leistung unter diesem Druck. Ich denke Weiden hatte von den Favoriten definitiv den schwersten Gegner in der 1.Runde, hat sich nun aber auch das meiste Selbstbewußtsein aller Favoriten geholt, was sicher die Serie gegen Ravensburg (erstes Spiel am kommenden Freitag in Ravensburg) positiv beeinflussen wird.
Vor dem Spiel gabs gleich eine Schrecksekunde beim Warmlaufen. Jan Penk, der sich sowieso eher ins Krankenhaus, als auf eine Eisfläche gehört, war sowieso schon von oben bis unten von der Saison gezeichnet und brach beim Warmmachen richtiggehend zusammen. Scheinbar hatte er brutale Schmerzen im rechten Bein. Wenn man dann gesehen hat, wie er sich dann minutenlang schmerzverzerrt über das Eis gequält hat, zuerst auf allen vieren, dann auf einen Bein und dann wieder fast richtig rund, um dann wieder 40 Minuten fast durchzuspielen, der fragt sich wirklich, mit was haben wir so einen überragenden und vorbildlichen Sportler eigentlich verdient. Eigentlich müßte man dem "Penk Hans" in Weiden ein Denkmal setzen. Seit er in Weiden spielt, hat der noch kein einziges Spiel verpasst und immer von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben.
Zum Spiel selbst. Das Spiel war über 60 Minuten und in der Verlängerung von taktischen Zwängen bestimmt und beide Teams belauerten sich und versuchten nicht die entscheidenden Fehler zu machen. Natürlich standen die Blue Devils in diesem Spiel (wie damals gegen Füssen) vor einer riesen Kulisse enorm unter Druck. Nach einigen Chancen auf beiden Seiten, unter anderem tauchten dreimal Weidener Spieler (Blaha, Kinateder und Herbst) mutterseelenalleine vor Goalie Warkus auf, gelang den Blue Devils in Überzahl das 1:0. Weißenborn saß für Memmingen auf der Strafbank und Jiri Hlinka gelang mit einem schönen Schuß in der 11. Minute die 1:0-Führung. Sekunden vor der Drittelpause glichen dann die Memminger, die eine wirklich beherzte Vorstellung lieferten, durch Andreas Becherer aus. Er wurde nach einem Konter von Boldaveshko mustergültig bedient und brauchte nur noch am chancenlosen Hirvonen vorbei einschieben.
Im zweiten Drittel gingen die Blue Devils dann aus einer recht undurchsichtigen Situation in Führung. In der 25. Minute entstand ein Gestochere vor dem Tor von Warkus und Zellner schaffte es den Puck am Memminger Schlußmann vorbei ins Netz zu befördern. Doch die Führung gab den Devils nicht die erhoffte Sicherheit und Memmingen war weiterhin ein sehr gefährlicher Gegner, der im Laufe des 2.Drittels auch einen Lattenknaller zu verzeichnen hatte. Memmingen wurde zum Ende des Drittels immer besser und schoß in der 37. Minute ein Überzahlspiel zum 2:2-Ausgleich ab. Torschütze war im zweiten Nachschuß Peter Westerkamp. 45 Sekunden vor Drittelende war es dann Derek Switzer "himself" vorbehalten für eine recht ruhige und verkrampfte Drittelpause im Eisstadion zu sorgen. Ihm gelang nämlich mit einem rechten "Kullertor" auch noch zu allem Übel das von den Allgäuern vielumjubelte 3:2 für die konterstarken Memminger.
Im letzten Drittel mußten die Blue Devils also vorne Tore machen und hinten aber immer auf der Hut sein, die gefährlichen Konter der Memminger abzuwehren. Die Angriffe wirkten verständlicherweise etwas verkrampft in diesem Drittel bei den Blue Devils, scheinbar kam nun das "Füssen-Trauma" wieder in den Köpfen der Spieler hoch. Es lief zwar Angriff über Angriff auf das Memminger Tor, jedoch gelang trotz der brutal lauten Unterstützung der Fans der Ausgleich zunächst nicht. Selbst Überzahlspiele (3 mal) brachten nicht den gewünschten Torerfolg.
Dann wurde es dramatisch und denkwürdig. Die ersten Fans hatten schon Tränen in den Augen stehen und eigentlich rechnete schon fast niemand mehr mit den Devils (Hirvonen war schon für einen sechsten Feldspieler vom Eis), da geschah das Unfassbare . Das Weidener Tor war leer und der Memminger Verteidiger hatte den Puck hinter dem Tor gesichert. Statt den Puck einfach nach vorne zu schießen, versagten die Nerven des Memmingers unter dem tösenden Gebrüll der Weidener Fans und Herbst bekam den Puck zu fassen, legte ihn sich zurecht und knallte den Puck durch die Schoner von Warkus ins Tor. Das Weidener Eisstadion stand nun Kopf, wie schon seit Jahren nicht mehr. Es spielten sich auf dem Eis und auf den Rängen unbeschreibliche Jubelszenen ab. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit blieb dann nocheinmal vielen Fans das Herz stehen, als Anders ganz alleine vor Hirvonen auftauchte und vergab. Nach der regulären Spielzeit hieß es also 3:3 und in der Verlängerung wollten die Blue Devils, die konditionell frischer wirkten, die Entscheidung, da sie mit einem Penaltyschießen auf Kriegsfuß stehen.
Nach einigen Chancen für Weiden in der Verlängerung und einer riesen Möglichkeit für Memmingen, bei der vielen das Herz stehen blieb, war es dann der Topscorer Milan Blaha selbst, der die Entscheidung besorgte.
In der 63. Minute war es soweit und die Stimmung im Stadion explodierte und der Lärmpegel eines Düsenjets war ein Dreck gegen diesen Jubel der Fans. Milan Blaha hielt sich einen Verteidiger mit der einen Hand vom Leib, setzte sich so durch und konnte den Puck einschieben zum so wichtigen 4:3 Endstand.
Nun spielten sich unfassbare Jubelszenen ab. Die Spieler erdrückten sich fast gegenseitig, genauso wie die Fans. Sowas gabs im Weidener Eisstadion schon lange nicht mehr und spätestens jetzt ist die reguläre Saison mit ihren Höhen und Tiefen abgehakt und Weiden befindet sich im kollektiven Eishockeyfieber und bejubelte ihre frischgebackenen Helden. Lange nach dem Spielende feierten die 2000 Zuschauer im Eisstadion noch eine richtige Party und auf dem Eis spielten sich unglaubliche Jubelszenen ab.
Die Jungs haben da heute einfach ein legendäres Spiel abgeliefert und ein enormer Druck ist von den Spielern abgefallen. Am kommenden Freitag gehts bereits weiter mit dem ersten "Aufstiegsendspiel" beim EV Ravensburg. Wenn die Mannschaft ihre Euphorie in diese Playoffspiele hinüberretten kann, dann ist dort alles drin.
Ansonsten gilt es auch einmal von dieser Stelle den Blue Devils zu einer tollen und nicht für möglich gehaltenen Aufholjagd zu gartaulieren. Den Memminger Wölfen, ihren sympatischen Trainer Merath und allen Fans wünschen wir von ganzen Herzen auch in der kommenden Saison viel Erfolg und neue Sponsoren, die den Standort Memmingen erhalten. Gratulation zu einer riesen Leistung der Memminger Mannschaft und den Memminger Fans bleibt nur zu sagen: Ihr könnt auch riesig stolz auf euer Team sein, es hat einfach am Ende das Quentchen Glück gefehlt und die Sensation ist gelungen.
Der größte Sieger war natürlich der "Schatzmeister" der Blue Devils, denn wenn vor den Playoffs jemand gesagt hätte, das an einem Dienstag abend 2000 Zuschauer zu einem Erstrundenspiel kommen würden, der hätte wäre für verrückt erklärt worden.
Aufstellungen
Blue Devils Weiden: Hefner, Penk, Plate, Gerber, Herbst, Grünitz, Graupner - Möstel, Bartels, Schreiber, Gruhle, Hendrikson, Blaha, Göldner, Kinateder, Hagn, Hlinka, Müller, Zellner
EHC Memmingen: Anders, Eisenlohr, Weißenborn, Wartosch, Lerchner, Abrahamsson, Pyka - Westerkamp, Becherer, Frieß, Börner, Dietrich, Boldaveshko, Switzer, Gaube, Nieder F.
Tore
1:0 (11:25) Hlinka (Müller,Plate) 5-4
1:1 (19:45) Becherer (Boldaveshko,Switzer)
2:1 (25:26) Zellner (Bartels,Gruhle)
2:2 (37:39) Westerkamp (Switzer,Weißenborn) 5-4
2:3 (39:15) Switzer (Westerkamp)
3:3 (59:19) Herbst 6-5
4:3 (63:07) Blaha (Plate,Hlinka)
Strafzeiten
Weiden 12, Memmingen 14
Goalies
Name
Team
Minuten
Gegentore
Hirvonen
Weiden
63
3
Warkus
Memmingen
63
4
Zuschauer
1707
Schiedsrichter
Sander
Sonstiges
beste Spieler: Plate (Weiden), Switzer (Memmingen)
 

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Vereinsgeschichte des SC Memmingen ---- die Zeit vor dem EHC Memmingen
Teil II - 1988/89 - 1993/94 d "Die erfolgreichen Jahre"
Vereinsgeschichte des EHC Memmingen
EHC Memmingen - Kontakt
Teil III 1994/95 - 2002/03 d "Der Neubeginn"
Bericht vom legendären Playoffspiel gegen die Blue Devils Weiden
Fortsetzung der Saison 2002/03
das ENDE des EHC Memmingen
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Vielen Dank für die Bereitstellung des Berichtes an den Autor Stefan aus Neuss , der sich sehr viel Mühe gegeben hat und viel Arbeit investiert hat sowie an www.ecatlantis.de
Falls du etwas wissenswertes oder interessantes über den SC oder EHC Memmingen beitragen kannst, dass in diesen Bericht eingebaut werden soll, dann wäre es nett wenn du an die unten genannte e-mail Adresse schreiben könntest. Vor allem wären genaue Infos, Bilder oder Autogramme der Spieler und beispielsweise Fotos oder alte Eintrittskarten von SCM-Spielen super.